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Am 26.05. war der Welttag des Purzelbaums
Was Akrobatik mit Problemlösung zu tun hat, wollen wir heute etwas näher beleuchten…
Redaktion / 6/16/2022
Innovation
Diversität
Gesundheit
Vermutlich hast du dich schon einmal in einer Situation wiedergefunden, für die du einfach keine Lösung finden konntest. Egal, wie du sie drehst und wendest, egal, was Du schon versucht hast– du kommst partout nicht weiter. Frustrierend!
Wir Menschen sind soziale Wesen. Der logische nächste Schritt ist also, uns jemandem anzuvertrauen und ihn oder sie um Rat zu bitten. Vor allem in einem Team ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass jemandem schonmal das Gleiche oder zumindest etwas Ähnliches passiert ist. Du profitierst also von den Erfahrungen, die andere bereits gemacht haben. Aber aufgepasst: Diese Art der Problemlösung birgt Schwierigkeiten. Oft neigt unser Gegenüber zum Beispiel dazu Lösungen anzubieten, die für sie oder ihn in der Vergangenheit gepasst haben – klar, denn wir gehen von dem aus, was wir selbst erlebt haben. Allerdings bedeutet das nicht, dass es sich dabei auch für deine Situation um eine sinnvolle Lösung handelt. Minimieren können wir solche Schwierigkeiten durch eine strukturierte Herangehensweise.
Schildere zunächst möglichst spontan deine Problemsituation: Was müssen deine Kolleg*innen wissen, um den Sachverhalt vollständig erfassen zu können? Wer ist an der Situation beteiligt? Was genau führt zu deinem Problem? Wie fühlst du dich damit? Was hast Du schon getan, um das Problem zu lösen oder zumindest weiterzukommen, mit welchen Effekten? Um möglichst zielorientiert an dem Problem zu arbeiten, formulierst du eine Schlüsselfrage.
Im nächsten Schritt wählst du eine Methode aus, nach der deine Kolleginnen vorgehen sollen, um dich bei der Lösungsfindung zu unterstützen. Hier kommt das Kopfstand-Brainstorming ins Spiel: Lasse deine Kolleginnen möglichst absurde Ideen ganz in die Gegenrichtung der Schlüsselfrage produzieren. Sie sollen deine Problemsituation buchstäblich auf den Kopf stellen: Was könntest du tun, um es (noch) schlimmer zu machen?
Nehmen wir einmal folgendes Beispiel: Ich schaffe es einfach nicht, meine Aufgaben zeitgerecht zu erledigen. Unangenehmes schiebe ich so lange vor mir her, bis ich in Stress komme. Ich komme mit meiner Arbeit nicht mehr hinterher und muss meiner Chefin gegenüber Rechenschaft ablegen, was negative Konsequenzen für mich hat. Meine Schlüsselfrage würde also lauten: Was muss ich tun, um unangenehme Aufgaben nie zu erledigen und auf den Sankt Nimmerleinstag zu verschieben und dadurch ständig ein schlechtes Gewissen zu haben?
Wichtig ist, dass du während dessen gut zuhörst und die Ergebnisse von jemandem dokumentieren lässt. So stellst du zum einen sicher, dass nichts verloren geht, zum anderen kannst du dich voll auf das Gesagte konzentrieren. Unser Gehirn mag Multitasking nämlich entgegen der landläufigen Meinung nicht besonders. Lasse deine Kolleg*innen ohne Unterbrechungen, Rechtfertigungen oder Erklärungen 10-15 Minuten lang brainstormen.
Die Perspektivenerweiterung dieser Methode basiert auf zwei Prinzipien: Zum einen erkennst Du während des Zuhörens, was du bisher vielleicht schon getan hast, um das Problem zu verschlimmern – das kannst Du in Folge bleiben lassen 😊 Zum Anderen kannst du die Verschlimmerungsideen ins Gegenteil übersetzen - und hast damit Ansätze zur Verbesserung deines Problems.
Abschließend kannst du noch einmal auf deine Schlüsselfrage schauen. An ihr und ihrer Beantwortung kannst du sehen, ob dein Problem gelöst wurde und was du vielleicht noch brauchst, wenn nicht.
Maria-Elena Zavrakidou
Juniortrainerin und Projektassistenz
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