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Richtig Urlaub machen - Digital Detox

Ich liege am Strand und hole mein Smartphone aus der Tasche. Schnell die E-Mails checken. Vielleicht braucht die Chefin etwas von mir. Außerdem könnte ich noch googeln, ob es in diesem Küstengebiet eigentlich Haie gibt. Und wenn ich schon dabei bin, was ist denn gerade so auf Instagram los? …Stopp!

Redaktion / 2/3/2023

Persönlichkeit

Digitalisierung

Gesundheit

Einfach mal abschalten. Wortwörtlich. Smartphone, Tablet und Laptop einfach sein lassen.

Wenn das jedoch eines nicht ist, dann einfach. Ich könnte ja was verpassen! Ich bin zwar im Urlaub, aber vielleicht ist ja gerade jemand anderes an einem noch schöneren Ort unterwegs und teilt Fotos. Fotos, die ich liken kann, nur um mich dann schlecht zu fühlen, weil mein Urlaub ja gar nicht so schön ist wie der, der mir auf den sozialen Medien so ästhetisch zu passender Musik und mit dem nötigen Filter präsentiert wird.

Und wenn ich ehrlich bin, dann will ich doch auch nur zeigen, wie schön mein Leben gerade ist und wie gut ich es mir gehen lasse.

Die Geschwindigkeit, mit der sich unsere Medien bewegen – und ja, dazu gehören auch E-Mails und andere berufliche Kanäle – zieht stetig an. Die Pandemie hat als Treiber der Digitalisierung ihr Übriges getan, natürlich auch zu unserem Vorteil: Wir sind flexibler, weniger mit Pendeln beschäftigt, können effektiver mit unseren Kollegen kommunizieren.

Die Schattenseiten überwiegen aber allzu oft: Wir sind ständig erreichbar, jede Notiz wird per Push-Benachrichtigung auf den Sperrbildschirm gespült und will sofort beantwortet werden – auch im Urlaub. Wir werden überfordert mit der schieren Flut an Informationen, die auf uns einprasselt; es wird immer schwieriger zu unterscheiden, was davon wichtig ist und was nicht.

Die Happen, die uns vorgesetzt werden, werden immer kürzer – so auch unsere Aufmerksamkeitsspanne. Wir können es gar nicht mehr aushalten, wenn einmal nichts passiert, wir nicht 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche – auch im Urlaub – erreichbar für Freunde, Kollegen und Chefs sind oder das, was wir in dem Moment erleben, dokumentieren, nur um es eine Minute später wieder zu vergessen. Gefühle von Stress, Unzulänglichkeit, Angst stellen sich ein.

Was können wir gegen dieses Karussell der Information tun?

Die gute Nachricht ist: Wir sind unseren Endgeräten nicht hilflos ausgeliefert. Anders, als wir vielleicht glauben, haben wir unseren Umgang mit ihnen selbst in der Hand. Achtsamkeit ist ein populäres Konzept, welches oft mit Meditation und Spiritualität gleichgesetzt wird. Im Wortsinn meint es aber in diesem Kontext eigentlich nur, uns bewusst darüber zu werden wie, wann und wo wir Medien konsumieren wollen. Wir können uns bestimmte Zeitfenster nehmen, in welchen wir unsere E-Mails checken wollen oder durch Instagram scrollen. Unsere Geräte sind außerdem schlau – sie verfügen über Funktionen, die uns beim Abschalten helfen können, wie App-Limits.

So verführerisch es auch ist, sich im Bett berieseln zu lassen und durchs Internet zu surfen, bis wir müde sind, so zögern wir das Einschlafen dadurch nur unnötig hinaus. Noch dazu wird unser Gehirn wieder mit Eindrücken überschwemmt und kommt nicht zur Ruhe – der Schlaf ist alles andere als erholsam. Wir sollten unsere Geräte also bestenfalls aus dem Schlafzimmer verbannen, um gar nicht erst in Versuchung zu kommen und stattdessen zum Einschlafen zu einem Buch greifen.

Mit anderen Worten:

Wenn wir uns bewusst Auszeiten von unseren Endgeräten nehmen, können wir uns besser entspannen und uns ganz auf das konzentrieren, was im Hier und Jetzt geschieht

– und den Urlaub zu genießen, die Zeit mit den Liebsten, die Zeit mit uns selbst.

Maria-Elena Zavrakidou

Juniortrainerin und Projektassistenz

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