Learning

Meister*innen: Fallen sie vom Himmel oder wiederholen sie einfach?

Wie oft hast du diesen Satz schon gehört? „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!“ Möglicherweise schon als Kind von deinen Eltern, als du keine Lust hattest, dein Instrument zu üben, Vokabeln zu lernen, beim Sport die immer und immer wieder gleichen Bewegungsabläufe zu trainieren? Vielleicht auch später von Lehrern und Ausbildern, um dich darauf hinzuweisen, dass wir Handlungen erst über Wiederholungen automatisieren. Und wie sieht es mit der kürzlichen Vergangenheit aus? Vielleicht hast du dir den Satz selber gesagt? Um durchzuhalten, Motivation aufzubringen, Expertise und Meisterschaft zu erlangen. Wie und wann auch immer: Dieser Satz wiederholt sich, um genau dies, die Wiederholung, zu initiieren.

Redaktion / 6/7/2023

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Hirnphysiologisch ist es mittlerweile gut bewiesen, dass wir nur über Redundanzen, Wiederholungen lernen. Ein Prozess, der im Alter sogar noch zunimmt.

Grund genug also, Wiederholungen zu feiern!

Am 3.6. war es wieder so weit. An diesem Tag wiederholte sich, im wahrsten Sinne des Wortes, der Tag der Wiederholung – oder wie ihn die Amerikaner nennen: der national repeat day. Keiner weiß, wer ihn erfunden hat (die Schweizer scheinen es diesmal nicht gewesen zu sein) und seit wann es ihn gibt, aber da es, wie erwähnt, gute Gründe gibt, sollten wir ihn aus meiner Sicht auch gebührend begehen.

Gedacht ist dieser Tag, als einer, an dem jeder alles Wiederholen kann, was er schon immer mal wiederholen wollte.

Dies, so befürchte ich, ist eher zum Konsumieren der Lieblings-Netflix-Serien gemeint, als im Sinne der persönlichen Weiterentwicklung und Meisterschaft. Wir aber feiern den Tag im letztgenannten Sinne. Und, um ihm alle Ehre zu machen, auch nicht nur einmal am 3.6., sondern wiederholend, so oft es sinnvoll und möglich ist. So findet die Erkenntnis um die Notwendigkeit von Wiederholungen Einzug in jede unserer Entwicklungsreihen. Vorherige Lerninhalte werden in den darauffolgenden Modulen immer wiederholt. Nicht auf die gleiche Art und Weise versteht sich. Wiederholungen können, wie wir alle wissen, mit zunehmendem Maß, ermüdend und langweilig werden. Um diesen negativen Nebenwirkungen zu begegnen, wird der Inhalt wiederholt, die Methoden der Wiederholung selbstverständlich variiert und wenn irgend möglich mit einer Brise Humor versehen. Dies ist schon deshalb sinnvoll, da viele Teilnehmer die Wiederholung der Lerninhalte als eher frustrierende Erfahrung erleben. Einen Inhalt einmalig gehört, ohne weitere affektive oder handlungsorientierte Weiterverarbeitung, bleibt folgenlos. Aus diesem Grund sind Wiederholungen mittlerweile Standardelemente der Weiterentwicklung, die besonders durch Transferaufgaben, bei denen Gelerntes im Alltag angewendet wird, ergänzt werden. So muss der Inhalt nicht einfach nur kognitiv repliziert werden, sondern kann durch die Anwendung und Erfahrung zusätzlich affektiv aufgeladen und handlungsorientiert verankert werden.

Je häufiger Inhalte angewandt und auf die konkreten Arbeitskontexte transferiert werden, desto selbstverständlicher, automatisierter, steht er uns auch in kritischen Situationen zur Verfügung.

Dies aber kostet Zeit. Die Zeit der Wiederholung, die, im Falle der persönlichen Weiterentwicklung, niemals dringend, sondern immer nur wichtig bleibt. Ähnlich, wie bei Gewohnheiten, die ebenfalls ca. 3 Monate, wiederholte, ähnliche Abläufe und Rituale brauchen, um fest installiert in den Tages-/Lebensrhythmus einzufließen. Falls also zur Meisterschaft etwas fällt, hoffe ich, es ist der Groschen, um genau diese über Wiederholungen zu erreichen. In diesem Sinne, wünsche ich:

Happy repetition!

Katharina Obst

Geschäftsführung der develoop Hamburg GmbH

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