Einblicke

Psychologische Sicherheit

Stell dir vor, dein Arbeitsplatz wäre ein Ort, an dem du, ohne Angst vor Fehlern oder Häme, deine Meinung sagen oder Dinge ausprobieren könntest.

Redaktion / 8/20/2024

Führung

Gesundheit

Innovation

„Kein Gefühl raubt dem Geist in solch einem Ausmaß die Fähigkeit, zu handeln und klar zu denken, wie die Angst.“ - Edmund Burke, 1756

Wie können wir also für eine Atmosphäre sorgen, die frei von Befürchtungen und Ängsten ist? Wo Menschen keine (sozialen) Sanktionen fürchten müssen, sondern experimentieren, sich entfalten können und Wertschätzung erfahren?

Kurz zu den langweiligen (aber natürlich wichtigen) Fakten: Psychologische Sicherheit erleben wir dann, wenn wir der Überzeugung sind, dass wir unsere Meinungen, Ideen und Bedenken ohne Angst vor negativen Konsequenzen oder Verurteilung äußern können. Ist psychologische Sicherheit gegeben, beeinflusst das direkt die Qualität der (Team-)Arbeit und die Innovationskraft eines Unternehmens. Mitarbeitende fühlen sich ermutigt, Risiken einzugehen, Ideen zu teilen und kreative Lösungen zu entwickeln, von denen das Unternehmen wiederum profitiert.

Schön und gut, wir sind also alle ganz lieb zueinander und unterdrücken alle Konflikte.

Das stimmt natürlich nicht. Aber wie sieht gelebte psychologische Sicherheit denn nun aus? Nehmen wir ein ganz konkretes Beispiel: Unsere Seminare leben vom offenen Austausch zwischen den Teilnehmenden. Diese Offenheit “passiert” nicht einfach so – die Teilnehmenden befinden sich in einem professionellen Setting. Sie kennen uns und den Ablauf nicht, können erst einmal nicht einschätzen, wieviel und was sie preisgeben dürfen.

Also gehe ich als Trainerin mit gutem Beispiel voran.

Meine Teilnehmenden lernen mich nicht ausschließlich in meiner Trainerinnenrolle kennen. Ich gebe (natürlich wohl dosiert und dem Kontext angemessen) auch Persönliches über mich preis und begebe mich somit auf Augenhöhe, statt von oben herab mit ihnen zu kommunizieren. Gemeinsam legen wir Spielregeln fest, an denen sie sich orientieren können. Besonders viel Wert lege ich hier auf die Vertraulichkeit, denn so schaffen wir einen Rahmen, in dem eindeutig klar ist, dass das Gesagte den Raum nicht oder nur anonymisiert verlässt, also keine Konsequenzen zu befürchten sind – selbst, wenn es mal brisanter wird.

Meine Teilnehmenden dürfen erst einmal alles offen sagen oder fragen.

Unter dieser Prämisse entsteht ein sicherer Raum, in welchem wir über Gesagtes respektvoll diskutieren können und jede*r (mich eingeschlossen) etwas lernen kann. Insbesondere in Beratungssituationen ermutige ich sie, die Chance zur Offenheit zu nutzen – und ernte damit immer Dankbarkeit, während sie selbst die Erfahrung machen, dass Schweigen eher zur Stagnation führt. Demut, also die Haltung “Ich weiß nicht alles, mache manchmal Fehler und möchte von anderen lernen!”, ist hier der Schlüssel und wichtiger Bestandteil psychologischer Sicherheit.

Fassen wir zusammen:

Psychologische Sicherheit...

  • Erlaubt und erwartet Aufrichtigkeit
  • Begrüßt neue Ideen und baut darauf auf
  • Nutzt Fehler als Lernquelle statt sie (sozial) zu sanktionieren.

Wie überall sollte man auch bei der psychologischen Sicherheit bei sich selbst anfangen. Wer sich und sein Team selbst überprüfen möchte, der kann sich einmal fragen:

  • Wie gehen wir mit Fehlern und Problemen um?
  • Dürfen Risiken ohne Konsequenzen eingegangen werden?
  • Schätzen wir einander und kommunizieren das auch regelmäßig?

So schaffst du eine produktive Atmosphäre für dich, dein Team und deine Organisation!

P.S. Übrigens: Am 27.09.2024 findet unser Lunch zum Thema statt. Melde dich hier dazu an!

Maria-Elena Zavrakidou

Juniortrainerin und Projektassistenz

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